albanien
In einer kleinen strassenbar genehmigten wir uns einen aperol spritz,
spazierten noch etwas in der gegend rum, trafen dabei auf eine gasse in der draussen an tischen pasta produziert wird.
leider mussten wir uns einen einkauf verkneifen, da wir nicht wussten, ob auf der fähre der kühlschrank ausgeschaltet werden muss. nach einem spaziergang am lungo mare musten wir uns dann aber bereits aufmachen zur embarkation.
und das war nur einfach stress pur. ein gedränge, gehupe, autodurcheinander und menschen die sich völlig von der rolle benahmen. der infofluss sehr lausig. Ich fragte mich dann mal durch wie das so vor sich geht, und ich war nun wirklich froh um meine italienisch kenntnisse. als ich an einem schalter, dann endlich auf meine internetreservationsbestätigung meine tickets erhielt, sollte ich zur abfahrschleuse vorfahren. nun dies war leichter gesagt als getan, ich war völlig eingeklemmt von anderen autos und zwar so eng, dass fast kein milimeter platz zum manövrieren war. da es aber schräg vorne eine lücke gab, und die ordner mich loshaben wollten, wurde nun wild gestikuliert, geschrien und geschimpft. aber es half nichts, ich konnte nicht vorfahren da die zwei seitlich vorne von mir sich an gar keine parkplatzmarkierungen gehalten hatten und somit der durchlass zu eng war. ich weigerte mich da durchzufahren, was wiederum wilde gestikulationen mit sich brachte. es war heiss, der schweiss rann uns runter, die tiere unruhig und wir genervt. auch während der anschliessenden zufahrt zur fähre, nur stress und aufpassen. es wurde gedrängelt, gehupt, geflucht, von ordnung keine spur, ein wildes durcheinander von völlig irrational motivierten menschen, und diese reaktionen waren vor allem bei männern zu beobachten. die einweiser, es waren fähren nach griechenland, kroatien und albanien zu füllen, hielten mich regelmässig an und fragten nach den tickets. erst begriff ich nicht warum die andauernd wissen wollten wohin wir wollen, bis ich checkte, dass wir wohl eine komische spezie sind weil wir mit womo nach albanien fahren, und jeder einweiser wollte sicher gehen, dass wir auf der richtigen fähre landen. auf der fähre dann ging es recht ruhig zu. wir begaben uns gleich auf das oberdeck und suchten uns ein angenehmes plätzchen.
und wie mir schien auch tigi, die die nacht im hymerli verbracht hatte.
das auschecken ging dann in windeseile voran. auch die zollabfertigung war easy bisi, wir wurden überall durchgewunken, im gegensatz zur einheimischen bevölkerung, die mit ihren übefüllten autos sicher jeweils wahre fundgruben für die zöllner sind.
nach ankunft suchen wir die strasse nach durres, oder auf albanisch durreza, leider gibt uns die fehlende beschilderung keine Idee und wir fahren einfach mal auf das geratwohl los. der erste eindruck, völliges verkehrschaos. nicht in staus sich ausdrückend, sondern in der fahrweise. andauernd wird gehupt, sie kommen einem auf der falschen spur entgegen, sie überholen links und rechts, zeigen einem den stinkefinger oder die rundung für asshole. auch hat es hat viele bettelnde romas, das fing schon gleich nach der ankunft im hafenbecken an, und geldschwenkende männer an den strassenseiten. wir beschliessen aber, in einer offiziellen bank zu wechseln. dies ist aber nicht so leicht durchführbar. wir fahren der beachstrasse entlang, die wir zufälligerweise angesteuert haben, das heisst wir sind permanent von einer häuserreihe von der beach getrennt. die beach erstreckt sich über kilometer. das navi ist fast unbrauchbar geworden. entweder hat es keinen satellitenempfang oder findet einfach keine route. nach dem bankbesuch suchen wir immer verzweifelnd werdender einen parkplatz mit etwas schatten. nach kilometer finden wir eine geeignete möglichkeit. wir parken und sofort ist einer zur stelle der uns abkassieren will. fünf euro will er. ein euro scheint mir genug, den bekommt er auch und dann gehe ich mit den hunden auf eine strandbesichtigung. rimini zwei erwartet mich hier.
es scheint, als hätte ganz albanien heute feiertag. die beach ist übervoll mit menschen. über kilometer verkaufsstände mit weiss der teufel für was plastikplunder und ein somnnenschirm nach dem anderen. plastik wohin das auge reicht. sowie die vierbeiner ihr geschäft verrichtet habe, geht es zurück zur im auto wartenden ferienbegleitung. wir entschliessen uns, in einer bar noch etwas zu uns zu nehmen und dann durres zu verlassen. eigentlich hätte mich noch der königspalast interessiert, aber die hitze und die müdigkeit setzt uns zu. wir beschliessen richtung kep i rodonit zu fahren und uns unterwegs dorthin an einem der strandabschnitte der riesenbucht gjiri i lalezit ein schönes plätzchen zu suchen. die beschilderung der orte ist so schlecht, dass wir uns total verfahren. zum glück treffen wir auf eine polizeistreife und oh wunder, er wollte nicht mal italienisch sprechen, nein der polizist kramte seinen ganzen deutschen wortschatz hervor und erklärte uns wo wir langzufahren haben. die folgenden kilometer staunten wir nicht schlecht. ein superhaus nach dem andern. wir glaubten uns in einem falschen film. von der vielgepriesenen armut fast nichts zu spüren. alles macht einen gepflegten eindruck. der kreativität in den baukonstruktionen sowie der farbgebung der häuser sind keine grenzen gesetzt. auch sind keine hochhäuser auszumachen, alles im villencharakter und das, über viele, viele kilometer, und die strasse in einem top zustand. leider können wir aber am strand auf anhieb keinen schönen platz ausfindig machen. entweder sind es grossflächige sperrgebiete oder so unwirtlich, dass es uns nicht gefällt. wir beschliessen ans kep di rodonitzu fahren. nun kriechen wir den berg hoch, oft geht es so steil nach oben dass ich den ersten gang einlegen muss. entschädigt werden wir durch traumaussichten auf die bucht gjiri i lalezit und die hügelige wunderschöne landschaft ins Landesinnere.
nach geraumer weile fahren wir durch das dorf shetaj, auch wunderschön hergerichtet, und kommen dann schliesslich zum kloster.
zwei kleine einfache restaurants, bevölkert von einheimischen laden dort zum essen ein. es duftet verlockend, aber die hitze setzt uns zu sehr zu. wir können nichts essen.
am strand finden wir bereits schon wieder plastikliegestühle und sonnenschirme vor. wir erhaschen noch einen traumausblick auf das kep und dann wollen wir uns so schnell als möglich um einen strandplatz kümmern.
dies aber in der bucht gjiri i lalezit.
nach einigen misserfolgen entdeckten wir auf einmal ein womo. wir schauten uns die gegend etwas an. ein paar meter neben dem womo das eine holländische nummer hat, entdecken wir romas. gefällt uns eigentlich weniger. aber eine abschrankung zeigt uns an, dass sich das womo auf privatbesitz befindet. und was für ein zufall. es kommt mir eine frau entgegen und fragt mich auf schweizerdeutsch, ob wir schweizer seien. ich bejahe. ja sie hätte das gerade vermutet wegen der womo beschriftung. sie entpuppte sich als christine, eine schweizerin, in rom aufgewachsen und lebend, die sich mit einem partner zusammen hier ein 2 hektaren grundstück angemietet hat. man kann hier meeranstoss nur pachten. sie ist dabei ein touristen projekt zu lancieren. vorne an der beach ist die realisation bereits abgeschlossen, im hinteren teil noch nicht viel gemacht, ausser tausende von pflanzen gesetzt. wir entschliessen uns hier zu bleiben. es wird uns noch schnell ein plätzchen etwas ausgeebnet und dann kann aufgestellt werden.
tigi entschwindet wieder in die freiheit und laika und shiva tollen im sand herum. wie sich etwas später herausstellt, handelt es sich bei christina um die schwester des in der schweiz bekannten filipo leutenegger. wir haben mit ihr ganz interessante gespräche. am späteren nachmittag geniessen wir das bad im warmen und sehr sauberen meer. der einzige wehmutstropfen ist der, dass wir uns bewusst sind, dass es hier nicht mehr sehr lange so paradiesisch schön sein wird. wenn es sich herumspricht, wie nett die bevölkerung ist und wie schön das land ist, werden bald die massen hier einfallen. noch sind die strände erst von einigen italienern und vor allem albaner aus der hauptstadt tirane besucht. morgen samstag und sonntag werden viele hier anwesend sein. dann gibt es sicher rimini pur. aber wir sind ja etwas abgeschottet und somit wird es uns nicht stören. den abend beschliessen wir ganz beschaulich bei einem guten abendessen und einer flasche wein.
heiss, blauer himmel und sensationell warme wassertemperaturen. wir sind bereits um halb sieben aufgestanden. ere ging ins meer zum baden und ich richtete im hymerli ein paar sachen und bin am reisebericht schreiben. heute morgen gehen werden wir noch frische fische kaufen, sobald der fischer vom meer zurück ist. tigi ist am rumflanieren. sie hat das erste mal kontakt mit meersand gehabt und es war toll zuzuschauen wie sie vorsichtig pfötchen für pfötchen vorwärts ging. nun aber scheint es ihr zu gefallen, und sie entwickelt sich zum sandtiger. sie rennt hin und her und scheint ganz zufrieden zu sein. ich staune immer mehr über sie und es ist ein jammer, dass sie so krank ist und ich nichts mehr dagegen unternehmen kann. aber ich bin froh, dass sie wenigstens momentan ihr leben noch geniessen kann und das noch mit viel energie. die beach hat sich wie erwartet mit menschen gefüllt. man hört ab und zu etwas geschrei, aber nicht störend. In unserem abschnitt dürfen auch die verkaufswagen nicht aufgestellt werden und es verteilt sich ja auf viele, viele kilometer. die bucht ist enorm gross. wir sind so happy an diesem örtchen, dass wir beschlossen haben noch ein tag anzuhängen. das heisst, wir werden erst am montag weiterfahren. mit dem holländischen ehepaar haben wir auch bereits kontakt gehabt. sie sind seit 3,5 jahren unterwegs. er hat mir noch ein paar tipps für die fahrt von montenegro nach kroatien gegeben. dummerweise müssen wir entweder über eine enge 30 km strasse durch bosnien und herzegowina oder über serbien. wie er mir gesagt hat, sind die serben eher touristenunfreundlich. da ich mir in den ferien keine muffeleien antun will, bleibt also nur der weg über bosnien-herzegowina.
28. juli wir sind schon früh aufgestanden und ich habe mit
den hunden eine kleine beachwanderung unternommen. noch war der strand, ausser
von den arbeitern die am aufräumen waren, menschenleer.
gestern habe ich noch die planung für die weiterfahrt gemacht. morgen wird es dann nach tirane, hauptstadt albaniens gehen und wir werden uns einen eindruck verschaffen. mehr wird nicht möglich sein, denn ein touristenziel ist sie nicht. geplant ist, dass wir anschliessend an den skodersee fahren und dort wahrscheinlich eine nacht bleiben, bevor wir dann nach montenegro rüberrutschen. die nächsten 2 bis 3 tage werden sicher wieder etwas fahrintensiver werden.
nun habe ich gerade ein interessantes gespräch mit christina
gehabt. die krise macht ihr sehr zu schaffen. es fehlen die italienischen
touristen. und alleine von den albnern kann sie nicht leben. die würden die
beach nur am samstag und sonntag bevölkern. zudem sind sie schlechte
konsumenten leider ist kein geld in albanien mehr vorhanden. gestern habe ich
von den vielen villen geschrieben die wir angetroffen haben. die sind
mehrheitlich von leuten gebaut worden, die mit menschenhandel und drogen ihr
geschäft gemacht haben. im weiteren kamen riesensummen ins land, von albanern,
die als gastarbeiter im ausland gelebt und gearbeitet haben. viele sind schon
und würden nun wieder zurückkommen und diese gelder würden nun fehlen. sie
sieht ein grosses disaster auf das land zukommen. der unterschied von arm und
reich würde jetzt schon eine kluft in die gesellschaft treiben. die anzahl der
armen sei noch zunehmend. als ich sie darauf anspreche, wie es denn mit
strassenhunden sei, ich hätte bis jetzt noch gar keine gesehen, meinte sie, bei
uns auf dem platz habe es regelmässig so an die 15 strassenhunde. die würden
nun aber nicht kommne, weil shiva, laika und der hund der holländer hier sind.
ansonsten würden die albaner ihre hunde halt nur als haushunde angebunden
halten. ich erklärte ihr, dass ich am strand die albaner immer abwehren müsse,
shiva und laika anzutatschen. dies sei, weil sie einen guten gehorsam hätten
und sehr gepflegt wären. das würde den albanern schon gefallen, nur sie selber
würden die hundehaltung in anderen augen sehen als wir mitteleuropäer.gestern habe ich noch die planung für die weiterfahrt gemacht. morgen wird es dann nach tirane, hauptstadt albaniens gehen und wir werden uns einen eindruck verschaffen. mehr wird nicht möglich sein, denn ein touristenziel ist sie nicht. geplant ist, dass wir anschliessend an den skodersee fahren und dort wahrscheinlich eine nacht bleiben, bevor wir dann nach montenegro rüberrutschen. die nächsten 2 bis 3 tage werden sicher wieder etwas fahrintensiver werden.
29. juli wir haben uns entschlossen noch einen tag an der
beach anzuhängen. wir sind uns sicher, soviel freiheit kaum mehr an einem
strand zu erleben. montenegro und kroatien sind schon sehr europäisiert was
regeln und vorschriften betrifft. auch denken wir nicht, dass wir noch einmal
einen so ruhigen platz haben werden. die hunde brauchen nicht angebunden zu
sein, und wir können auch ins meer zum baden mit ihnen. das heisst, solange
niemand reklamiert. heute ist das aber geschehen. ein albaner hat reklamiert
sein kind habe angst. dabei waren wir ca. 30 meter von dem kind entfernt. na ja
ich verzichte auf einen kommentar. daraufhin wurden wir gebeten, uns einen
anderen platz zu suchen. wir haben dann abgebrochen und sind zum hymerli
zurück.
gestern und heute war noch grossputz angesagt. ich habe das
hymerli aussen und innen gereinigt. ere hat mich tatkräftig unterstützt.war
notwendig. da sich der wasseranschluss just neben uns befindet, war es so am
bequemsten die arbeit hier vorzunehmen. nun ist alles aufgehängt zum trocknen,
ere liest, tigi liegt irgendwo im gebüsch, laika faulenzt wie üblich unter dem
hymerly und shiva liegt zu unseren füssen. ich werde nachher noch etwas lernen,
und dann wird gefaulenzt. gestern nachmittag habe ich doch zwei stunden
geschlafen. ich merke, wie die sich die müdigkeit langsam auflöst und ich
energie tanke. mittunter auch ein grund, warum wir hier noch verlängert haben.
gestern nacht hat es noch ein schönes intermezzo gegeben. so gegen acht uhr
klangen auf einmal geigentöne durch die nacht. bis um mitternacht wurden
albanische volkslieder, die stark an zigeunerlieder erinnern, gefiedelt. es war
wunderschön mit diesen klängen ins reich der träume rüberzuwechseln wie uns
christine dann erzählt hat, hat es sich um ein traditionelles hochzeitsfest
gehandelt. hochzeiten finden in albanien immer donnerstags und sonntags statt.
ein tag vorher verheiratet sich das mädchen im kreis der weiblichen besucher.
der bräutigam hat an diesem tag eine stunde zutritt zur weiblichen
hochzeitsfeier. er feiert sein hochzeitsfest einen tag darauf und die
braut kann dabei mit zwei personen eine stunde anwesend sein. nach der feier
werden sie zusammengeführt und es findet die hochzeitsnacht statt. die braut
muss noch jungfrau sein sonst hat sie die blutrache der familie zu gewärtigen. es
geht hier im land sowiso noch recht mittelalterlich zu und her. traditionen
werden sehr gross geschrieben. so auch, dass der vater immer noch über die
kinder bestimmt. vor allem über die töchter. wir haben hier die gelegenheit
direkt in so eine familie hineinzusehen und bekommen etwas von der problematik
mit. das was uns verswschwiegen wird, erzählt uns christine, die voll
involviert ist. der vater emigrierte vor 15 jahren nach italien. christine
lernte ihn kennen, als er bei ihr gärtnerarbeiten verrichtete. mit der zeit
bekam sie auch kontakt zu frau und kinder. es waren damals eine tochter und ein
sohn. zwischenzeitlich kam noch ein drittes dazu. die alle, ausser dem vater,
waren illegal in italien. dank christine, konnten sie schulen besuchen, und
sind dann auch legitimiert worden. christine startete projekte in albanien und
der vater, als albaner, war immer mit involviert. nun hat er nach 15 jahren auf
einmal das bedürfnis, wieder nach albanien zurückzukehren. seine tochter die
nun 20 jahre alt ist, und für albanische verhältnisse schon eine ältere
jungfer, soll nun nach seinem gusto verheiratet werden. sie jedoch hat heimlich
einen freund in italien und möchte mit dem zusammen sein, ausserdem will sie
nicht in albanien leben. der sohn, ein jahr vor der matur, soll die schule
aufgeben und in albanien dem vater zur hand gehen. der sucht auch vehement
einen ausweg aus dem dilemma, denn auch er will nicht nach albanien. auch er
wfühlt sich als italiener und will dort bleiben wo er aufgewachsen ist. der
vater ist überhaupt nicht einsichtig und christine steht vor dem grossen
problem mitansehen zu müssen, wie der sich vermeintlich an italien und dessen
bräuche, adaptierte vater, wieder an die mittelalterliche ideen der albanischen
bevölkerung anpasst. In dieser familie ist ein riesenkrieg entstanden. seit
wochen sprechen die verfeindeten parteien nicht mehr miteinander. der sohn
sucht verzweifelt seinen pass den der vater verschwinden lassen hat, und die
tochter heult sich die augen aus dem kopf. die ehefrau und mutter der kinder
steht der situation ziemlich ratlos gegenüber. sie hat zu gehorchen und basta.
dies die sicher immer noch negative seite albaniens von unserer sichtweise aus.
und christine, als europäerin muss sich raushalten.
30.juli eigentlich war heute geplant abzureisen. alles ist
gepackt, nur tigi fehlt wieder einmal. gestern war sie den ganzen tag um und im
hymerli, heute nun ist sie wieder auf der walz. aber da wir eh keine pläne
gemacht haben die zeitlich gebunden sind, ist uns aber ziemlich egal hier noch
etwas stationiert zu belieben. das meer ist da, die sonne scheint, was will man
mehr. zudem haben wir für die rückfahrt
noch 12 tage zur verfügung. also mehr wie genug. auch haben wir in albanien
keine stellplatzprobleme. im ganzen land kann man noch frei übernachten. ich
habe heute mal einen kostenüberschlag gemacht. für die herfahrt haben wir ca. euro
330 für benzin ausgegeben, autobahngebühren ca. euro 30.00 und 180 euro für die
fähre, 65 euro für camping und ca. euro 50 für essen und Lebensmittel.
31. juli gegen nachmittag erschien dann tigi doch noch mit hochaufgerichtetem schwanz und wir sagten unserem meerplatz und somit auch christine und ihren angestellten lebewohl. unsere fahrt führte uns richtung tirana
und dann vom abzweiger nach kruje. eigentlich wollten wir gar nicht in die hauptstadt. mit dem womo ein ziemlich nerviges unterfangen. aber die peripherie erreichten wir dann trotzdem weil wir den abzweiger verpassten. er war aber auch nicht ausgeschildert gewesen. ebensowenig wie die auffahrt auf die recht gut instandgestellte schnellstrasse. die auffahrten sind schotterauffahrten und man kommt gar nicht auf den gedanken da überhaupt hochzufahren.so holperten wir einige kilometer auf einer schlaglochpiste der stadt V entgegen. mir war wind und weh um mein hymerli und die hunde waren völlig genervt ob der schüttelei, ganz im gegensatz zu tigi, die das recht locker auf der coach über sich ergehen liess. und es wurde heiss und heisser, und staub und staubiger. endlich fand ich dann wieder so eine schotterauffahrt und wir düsten richtung kruje.
da wir recht zügig zufahren konnten, gab es wenigstens etwas luft. wir wollten die festung kruje besuchen und den in den reiseführern so vielgepriesene basar. nach mehrmaligem verfahren kamen wir dann an. das erste war, dass wir für eine parkmöglichkeit schon mal ordentlich abgezockt wurden. dann fing an uns die hitze zuzusetzen. die burg nett zu besuchen, der basar weniger, die verkäufer dort sind schon recht auf die touris getrimmt, und selbst in der burganlage werden die schönsten mauern mit tüchern die zum verkauf bestimmt sind, behängt. auch wurde ich recht plump angebettelt, und mir verleidete der besuch rasch.
ere ist mit den hunden vor dem eingang geblieben. sie war auch nicht unfroh, als ich wieder zurück kam. die hunde seien andauernd angetatscht worden. wir sind mit den hunden an der leine, und dem hundekot aufnehmen, hier rechte novums. wie schon die ganze zeit in albanien, werden wir immer recht komisch angeschaut, wenn wir mit unseren vierbeinern auftauchen. sehen sie dann noch die katze in der windschutzscheibe auftauchen kommen sie sich wahrscheinlich im falschen film vor. wenn dann noch jemand checkt, dass ich hundetrainer bin, ist der kessel ganz geflickt. nach dem besuch in kruje wollten wir noch eine von den reiseführern angepriesene lagune besuchen und evtl. etwas baden. die Lagune sehr klein aber schön n,ur leider nichts los mit baden, nur viele ausflugrestaurants.
also beschlossen wir nun auf schnellstem weg nach shkoder zu fahren an den grössten binnensee des balkans. waren wir von kruje und von der lagune nicht begeistert, umso mehr gefiel uns die reise ins hochland. die vegetation wurde recht üppig je nördlicher wir fuhren, und auch die grünflächen nahmen zu. die strasse gesäumt von hunderten von melonen mit ihren verkäufern. die stadt umfuhren wir, wir wollten so schnell wie möglich zum see. und dort dann die überraschung. eine wunderbare erfrischende seebrise die die hitze etwas brach. eine traumhafte aussicht und schöne bademöglichkeiten. wir ergatterten einen platz etwas abseits von den anderen touris. nun stehen wir schön in der mitte eines fussballfeldes mit direktem blick auf den see.
es gibt keine schattenbespannung, aber uns eigentlich egal. wir haben strom und nun läuft halt unsere klimaanlage den ganzen tag. tigi geniesst die etwas kühleren temperaturen und shiva wollte jetzt auch gerade rein. laika liegt unter dem hymerli, wie üblich, und ere bastelt aus alten leintüchern einen sonnenschutz.
es wird heute so heiss, dass ich erstmals die ganzen isolationen montiert habe. schon die nacht brachte kaum abkühlung und heute morgen um sieben uhr hatten wir bereits 35,5 grad. im hymerli sind es nun 24 grad und hier draussen an die 48. ich geniesse die wärme und dass ich morgens um drei uhr von shiva schon angebettelt werde, mit ihr eine runde zu drehen, stört mich nicht im geringsten. den afrikanischen kontinent in den mitteleuropäischen wintermonaten zu bereisen, wird immer konkreter. nächstes jahr wird es noch nicht der fall sein, aber ich werde sämtliche weichen in den nächsten monaten so stellen, dass es definitiv nur noch eine frage der zeit sein wird. das wird auch meine entscheidungsfindung betreffs wohnung für den nächsten winter beeinflussen. heute morgen haben wir nun beschlossen noch einen tag hier zu verbleiben. irgendwie haben wir keinen bock, albanien zu verlassen. wir fühlen uns hier gut aufgehoben und das essen ist auch nicht zu verachten. gestern haben wir hier im kleinen restaurant seekarpfen gegessen. war sehr lecker. preis euro 5.50 wir werden uns heute dort noch einmal verwöhnen lassen. morgen ist nun aber definitiv montenegro angesagt. die route haben wir heute zusammengestellt. es werden nur etwa 120 km in total zu fahren sein. so heisst es dann morgen abschied von albanien zu nehmen. ich hoffe, ich werde wieder die gelegenheit haben, hier gast sein zu dürfen.
faszit albanien: menschen sehr nett, zurückhaltend und der
ehrenkodex verbietet stehlen, viele geschichten die in europa über diese land
rumgeistern sind völlig falsch, ausser der schnellstrasse zum grenzübergang hoa
hit und zum kosovo sind die strassen von schlecht bis kathastrophal
einzustufen, die fahrweise der albaner ist sehr rücksichtslos und zum teil sehr
gefährlich, sie parken wo es ihnen gefällt und wenn es auch gerade eine
kreuzung verstopft, eine andauernde
huperei kann bei schlechtem nervenköstüm sehr nervig sein, tierhaltung
misserabel, viele arme leute, erinnert mich stark an spanien nach dem franco
regime.
ciao, ciao albanien.....bis zum nächsten mal.